04 Mindfood des Monats: Warrior Mind

Warum üben wir im Yoga Krieger-Haltungen, wenn doch eigentlich Frieden dahintersteht? Wie passt das zusammen?

Es geht darum, die Realität nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu sehen, was wirklich los ist. Was wirklich passiert.

Im Leben ereilen uns viele Rückschläge und Enttäuschungen. Wir verlieren unseren Job, unseren Partner oder beides. Freunde wenden sich von uns ab. Wir entschuldigen dann leicht denjenigen, der uns das beigebracht hat, mit Verständnis für Ihn/Sie, mein Herz ist ja voller Mitgefühl. Dieses Verhalten ist in Yoga Kreisen sehr beliebt, solche Leute sind „Harmonizer“.

 

 

Häufig ist es aber so, das die Empathie nur vorgeschoben ist, um die nötigen, unangenehmen  Konsequenzen zu vermeiden. Es kommt dann gern als Optimismus oder Hilfsbereitschaft daher. Ja, es ist schon in Ordnung, wenn mein Mann mich schlägt, er hatte ja eine schlechte Kindheit.

Menschen verbleiben oft lieber in toxischen Beziehungen, vermeiden die nötigen Aktionen, anstatt sich einzugestehen, was los ist. Man leiht Freunden noch Geld, die längst Pleite sind. Und ist enttäuscht, wenn man es nicht wieder bekommt.

Dieses Verhalten ist nicht nur feige, weil man nicht konfrontiert, es ist zu einem guten Teil auch noch narzisstisch. Man selber ist der Übermensch, der allen helfen kann. Das ist die Geschichte, die man sich bei solchem Verhalten selber erzählt.

Die eigenen Grenzen lösen sich dabei allzu leicht auf und man wird ausgenutzt. So kreieren wir ein Leben, bei dem es immer nur um andere geht und wir auch noch aktiv daran mitarbeiten.

Man ist aber kein Opfer, man erschafft solche Situationen mit, wenn man seine Grenzen nicht klar zieht. Das erste, was dabei übrigens leidet ist der Körper, der flüchtet sich in Krankheit und man wird noch mehr zum Opfer seiner selbst.

An dieser Stelle spätesten kommt der „Warrior Mind“ ins Spiel.
Es ist maskuline, kaltblütige, losgelöste Energie, die die Dinge so formuliert, wie sie klar zu sehen sind.

Nicht die Welt voller Einhörner, Feenstaub und anderer verniedlichter Spiritualität, die im Yoga so oft benutzt wird. Es geht um das harmonische Verhältnis dieser Energie Qualitäten.

Das ist der „Warrior Mind“.
Übe Dich darin konfrontieren zu lernen, sonst baust Du ein falsches Selbstbild von Dir auf.

 

Autor: Dirk Bennewitz
Klicke hier um die Playlist zu hören Compiled by Andrea Kubasch